DEMOAUFRUF 2024
My Body, My Choice - Köln gegen christlichen Fundamentalismus und Rechte Ideologie!
Erneut ruft der "Bundesverband für das Leben" für den 21. September zum so genannten "Marsch für das Leben" in Köln und Berlin auf.
Die christlichen Fundamentalist*innen, Ultrakonservativen, Abtreibungsgegner*innen, Burschenschaftler und Faschist*innen werden dabei auch in diesem Jahr wieder vom Erzbistum Köln, der AfD, sowie Teilen der CDU unterstützt.
Die selbsternannten "Lebensschützer" (sic!) führen einen erbitterten Kampf gegen hart erkämpfte reproduktive Rechte und sexuelle Selbstbestimmung. Dass es hierbei weniger um realen Schutz menschlichen Lebens, etwa in Form sozialer Verbesserungen, sondern vielmehr um eine patriarchale Agenda geht, wird sehr schnell deutlich.
Es geht um reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet.
Sex soll ihrer Meinung nach vor allem der Fortpflanzung dienen und nur in der Ehe stattfinden.
Die Forderung nach einer Durchsetzung des bereits bestehenden Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen nimmt gesundheitliche Risiken bis hin zum Tod billigend in Kauf.
Am Ende läuft es auf die Kontrolle weiblicher Sexualität und die Sicherung männlicher Herrschaft hinaus - entgegen jeder Vernunft und die körperliche Unversehrtheit verachtend.
Bundesweit versuchen die Veranstalter*innen sich als familienfreundlicher Sonntagsausflug zu verkaufen und lassen mit Mottos wie „Ja zum Leben - für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie" tief blicken.
Die Bewegung versucht sich international zu behaupten und instrumentalisiert dabei die berechtigten Anliegen von Menschen mit Behinderung, wobei sie auch vor NS-Vergleichen keinen Halt machen.
Die Märsche für das Leben offenbaren sich am Ende also als Sammelbecken lebensfeindlicher Ideologien vom Antifeminismus bis zum Geschichtsrevisionismus.
Hierin liegt auch das Erfolgsrezept der Veranstalter*innen, das darin besteht, aus möglichst vielen Spektren Reaktionäre ansprechen zu wollen.
Den Märschen für das Leben kommt damit eine Scharnierfunktion zwischen den verschiedenen Standpunkten und Akteuren zu und der ohnehin schon prekäre Status quo selbstbestimmter Reproduktion wird ins unerträgliche zugespitzt.
Dagegen stellen wir uns als Bündnis ProChoice Köln mit aller Entschlossenheit!
Auch dieses Jahr wollen wir diese menschenfeindliche Agenda nicht unkommentiert lassen und alles daran setzen, den Marsch nicht weiter kommen zu lassen als im letzten Jahr.
Kampf der Reaktion - die Kirche lassen wir bestimmt nicht im Dorf.
Denn:
"Mer sin multikulinarisch, mer sin multikulturell
Mer sin in jeder Hinsicht aktuell, auch sexuell"
Deshalb fordern wir:
Weg mit §218 - für legalen & sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen.
Familie ist das was man daraus macht - für die Anerkennung von Familienmodellen außerhalb heterosexueller Zweierbeziehungen.
Kinder müssen real geschützt werden: Kampf der Kinderarmut - staatliche Grundsicherung JETZT!
Für echte Inklusion & gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen.
Kampf gegen Fundamentalismus - für körperliche und sexuelle Selbstbestimmung.
Kampf dem Patriarchat und all seinen Zumutungen in der kapitalistischen Gesellschaft.